Was machen über 20 Rettungssanitäter an einem schönen Sonntagmittag beim
Berggasthaus Bachrain? Genau, sie lassen sich von der Familie Siller kulinarisch verwöhnen!
Aber wie das oft im Leben so ist, will das Mittagessen zuerst verdienen werden, sprich wird durften als Rettungssanitäter unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen. Unsere Abteilungsausbildnerin Corina Wölik hat sich – unterstützt von ihrem Stellvertreter Erwin Mitterlechner und einem weiteren Lehrsanitäter - mächtig ins Zeug gelegt und ein wirklich tolles Programm für einen Übungstag zusammengestellt.
In Dreierteams Teams mussten wir am Vormittag auf 6 Stationen unser Können unter Beweis stellen, sowohl körperlich als auch in Bezug auf unser fachmännisches und medizinisches Wissen.
Unser ständiger Begleiter, gleichzeitig auch innerer Motivator: die Zeit. Genau wurde protokolliert, welche Punkte auf der Liste erfüllt wurden und wie lange wir für das Lösen der Aufgaben gebraucht haben. Da musste ein Jugendlicher mit stark blutender Wunde fachgerecht versorgt und reanimiert werden, eine Person, die vom Baum gefallen war, möglichst schonend in den KTW transferiert und eine weitere Person, die einen Verkehrsunfall mit dem Auto hatte, aus dem selbigen befreit und ebenfalls so schonend wie möglich transportbereit gemacht werden. Auf wirklich alle Kleinigkeiten neben der Versorgung der Wunden wie Abnahme von Schmuck und das Leeren der Taschen, wurde penibel geachtet. Alle Hilfsmittel, die wir auch nicht alltäglich als Rettungssanitäter benötigen, kamen dabei zum Einsatz, um im Falle des Falles „ausgefallene“ Rettungsutensilien richtig einsetzen zu können.
Neben einer kleinen Wissensabfrage war dann auch noch körperliche Fitness gefragt, denn wir mussten einen Parcours mit unserer Fernotrage bewältigen und zwar mit allen Finessen, mit der unsere Patiententrage so aufwarten kann.
An alle Besucher des Berggasthofes Bachrain am Sonntag, die dieses Schauspiel mitverfolgen durften: Ja, wir haben einen Gartensessel, eine Riesen-Diddlmaus, ein Holzschaukelpferd und eine Bierkiste transportieren müssen. Das ist zwar nicht das alltägliche „Ladegut“ im Rettungs- oder Krankentransport, schließlich geht es bei der Fernotrage darum, PatientInnen zu transportieren, aber genau wie diese, durften die Gegenstände am Sonntag nicht von der Trage fallen, mussten also bestens gesichert sein.
Und nein, auch wenn wir sehr gefährlich bei der Übung unterwegs waren, beim letzten Durchgang war die Diddlmaus schon mehr grau als weiß (nicht vor Schmutz sondern vor Übelkeit) – transportieren wir unsere PatientInnen normalerweise zwar schnell aber dennoch so schonend und sanft wie möglich. Also keine Sorge! :)
Nach anfänglich erwähnter Stärkung gabs am Nachmittag noch einen kleinen Durchgang an 7 Stationen, wo wir erneut unsrer Fertigkeiten unter Beweis stellen konnten. Da wurde unter anderem eine 12er Ableitung geklebt, eine Intubation mit dem Larynxtubus vorgenommen, ein Motorradhelm fachgerecht abgenommen, ein Wechsel der kleinen Sauerstoffflasche vorgenommen und eine Person per Rautekgriff aus dem Wagen befreit. Wie am Vormittag geschah das alles unter Zeitdruck und wurde streng nach Protokoll überwacht.
Last but not least mussten wir ein Puppe 5 Minuten reanimieren, wobei Drucktiefe und Frequenz durch unser neues Monitoringsystem, dem Corpuls 3, aufgezeichnet wurde.
Während wir noch letzte Tipps zum Einsatz mit der Schaufeltrage und der 5 Helfermethode durch einen unserer Lehrsanitäter bekamen, hatte die Abteilungsausbildnerin in der Zwischenzeit die Auswertung unserer Punkte vorgenommen. Das Gewinnerteam wurde mit einer kleinen kulinarischen Köstlichkeit belohnt. Gewonnen haben aber sicher alle etwas, ich allemal, nämlich die Erkenntnis, dass man immer was Lernen kann und man nur durch Üben am Ball bleibt.
Ein herzlicher Dank an dieser Stelle bei der Abteilungsausbildnerin, ihrem Stellvertreter und dem Lehrsanitäter für den wirklich lehrreichen Tag, sowie alle anwesenden KollegInnen für ihre rege Teilnahme und die super Teamarbeit.